Dokumentation "Weisse Busse"

Es ist uns eine große Ehre, Dokumentationen mit Illustrationen oder Animationssequenzen zu bereichern – besonders, wenn uns bereits vertraute Autorinnen und Autoren oder Redakteure erneut mit spannenden Themen kontaktieren. Deshalb freuen wir uns besonders, dass sich Karl-Heinz Kretz an uns wandte, um seinem Kollegen Tilmann Bünz eine Zusammenarbeit zu empfehlen. Die Geschichte, die wir gemeinsam erzählt haben, ist bewegend und historisch bedeutsam.

Moods/Entwürfe

- Peter Ederer

- Peter Schulz

- Marius Rehbein

- Lisa Ruber 

Art Direction

- Peter Ederer 

Illustrationen

- Peter Ederer 

Autor

- Tiilmannn Bünz

Redaktion

- phoenix 

Tilmann Bünz widmete sich in seiner Doku dem Thema „Weiße Busse“: Fahrzeuge mit schwedischer Flagge, weiß gestrichen und mit Rot-Kreuz-Zeichen versehen, brachten ab März 1945 rund 15.000 überwiegend norwegische und dänische Häftlinge aus deutschen Konzentrationslagern in sichere Gebiete. Die Aktion wurde maßgeblich von Graf Bernadotte, einem Neffen des schwedischen Königs und Rot-Kreuz-Funktionär, arrangiert; auf deutscher Seite verhandelten Heinrich Himmler und das SS-Regime. Am 17. April 1945 erreichte eine Kolonne der Weißen Busse Theresienstadt und rettete dort 450 dänische Juden. Unter ihnen war Ruth, deren Fluchtgeschichte von ihrer Tochter Marianne Prager in der Gegenwart erneut aufgearbeitet wurde. Für Phoenix begleitete Tilmann Bünz Ruths Tochter Marianne auf ihrer Spurensuche durch Europa – von Stockholm über Padborg bis Theresienstadt – und durchlebt gemeinsam mit ihr Verrat, Verschleppung und schließlich Befreiung. Marianne erzählt dabei die dramatische Familiengeschichte und reflektiert, wie Ruth das Überleben gelernt hat.

Konzeptionsphase

Wir durften zur Dokumentation alle Graphic-Novel-Elemente beisteuern: Wie gewohnt gaben wir dafür zunächst dem gesamten Team die Gelegenheit, Stilentwürfe einzubringen - hier ein Einblick in die ersten Moods:

Illustrationen

Auf Basis historischer Foto-Dokumente und fundierter Recherche haben wir Illustrationen zunächst gezeichnet, abgestimmt und anschließend in passende Sequenzen überführt. Unser Fokus lag darauf, Details historisch korrekt darzustellen und die Emotionen der Geschichte greifbar zu machen.

Die historische Recherche und korrekte Darstellung ist wichtig, da die Dokumentationen u.a. auch für Pressekonferenzen und ähnliches verwendet werden, hier ein Feedback im Nachgang zu dem Projekt – dies macht uns sehr stolz, deswegen möchten wir es hier gern (mit Erlaubnis) teilen:

„Wir haben in bisher drei Veranstaltungen immer „full house“ gehabt, darunter ziemlich große Auditorien wie die Nordische Botschaften in Berlin und  Goethe-Institut Stockholm:

Wenn es um die Machart geht, gibt es meist einen Sonderapplaus für die Graphic Novels: Sie sind toll - und sie machen so eine Geschichte „überhaupt erst darstellbar“ im Fernsehen. Wo war - anders als zu Propagandazwecken - im WK II schon eine Kamera dabei? Mit den Novels macht Recherche auch wieder ganz anders Sinn - alle Informationen können direkt in Peters Zeichenstift gehen.“

Die gesamte Dokumentation könnt ihr auch in den Mediatheken der Sender phoenix, ARD oder ZDF ansehen, oder auf YouTube.

Und weil das Thema historisch wichtig ist und Hoffnung geben kann, ist die Dokumentation inzwischen auch auf dem Kanal DW Documentary  (DW ist Teil des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks) in der Mediathek und auf YouTube in verschiedenen Sprachen verfügbar:

(DW Documentary gives you knowledge beyond the headlines. Watch top documentaries from German broadcasters and international production companies to build a deeper understanding of current affairs and global events:

The White Buses - One of the most dangerous rescue operation of the Second World War| DW Documentary

It was one of the most dangerous rescue operations of the Second World War: In 1945, 75 white buses set off from Malmö, Sweden, on a journey through destroyed Germany. They liberated between 15,000 and 20,000 concentration camp prisoners. Marianne Prager's mother was among them. 80 years after the end of the Second World War, Marianne Prager sets off to retrace her mother’s journey. A young Danish woman, her mother Ruth Toronczyk spent 18 months in the Theresienstadt concentration camp in Germany. Her mother was never able to forget the war years. The journey in the goods wagon through half of Europe, the shaved head, the hunger and finally the rescue. Marianne Prager wants to know: How did her mother survive? In Theresienstadt alone, 450 Danish Jews were rescued in April 1945. White buses were sent by the Red Cross in Sweden. Count Folke Bernadotte, a nephew of the Swedish king and high official of the Red Cross, arranged the operation. His negotiating partner on the German side was Heinrich Himmler, head of the Gestapo and the SS.

It is a rescue operation that has almost been forgotten today - but should be remembered.